Eine neue Backkultur stellt den schöpferischen Prozess dar, der aus einer neu kreiierten Idee, einem Ideal, einem geisteswissenschaftlichen geistigen Inhalt z.B. zu der Bedeutung des Honigs, beginnt. Man beginnt den Backprozess damit auf neue Weise. Das ist das Wesentliche während diesem schöpferischen Prozess. Durch diese Aktivität findet ein belebendes Interesse, eine Aufmerksamkeit für die einzelnen Schritte während des Backens statt und man gibt einen neuen Raum zu einer inneren Entwicklung mit neuen Erfahrungen.

Der Mensch steht mit seinem Bewusstein, dem Denken, Fühlen und Wollen oft in gewohnten Weise in Verbindung. Wenn sich man mit forschenden Fragen und einer geistigen Aktivität einem wahren Inhalt zuwendet, selber durchdringt und durchdenkt, schafft man damit selber einen neuen Raum für den Brotgestaltungsprozess.

Das Neue entsteht auf physischer Ebene durch die spontane Gärung, durch die Milchsäuregärung, wenn aus dem gestaltlosen Getreidebrei ein dreidimensional geformtes Brot entsteht. Etwas ganz Neues wird geschaffen! Abhängig von der Rezeptur, von der aktuellen Qualität und Auswahl der Rohstoffe mit denen man das Brot bäckt, dem Einfluss aus dem Kosmos und der Stimmung des Brotbackenden wird die Brotqualität gebildet. Vor allem aber durch die Kraft der Gedanken, die zu dem entstehenden Brot gebildet wurden, entsteht das Brot durch die es formenden Kräfte. 

Die bewusste Auseinandersetzung mit den Rohstoffen für das Honig-Salz-Brot führt zu einer geschickten Teigführung. Das Einfühlungsvermögen, die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung bei den einzelnen Arbeitsschritten bis zur Fertigstellung eines Brotes führen mit einem idealen Gedanken zu einer neuen qualitativen Form.

"Das Brot ist kein Klumpen, es ist ein ausgedehnter, einheitlicher, lebendig webender Organismus, der in allen Partikeln miteinander in Beziehung steht.

Die Kruste als der harte Außenteil und der weiche aufgelockerte Innenteil bilden eine harmonische Einheit."

Quelle: Heinz Grill, Die vier Äther im Brot, S., 17